Höllenbrand
In Sichtweite des Weingutes befindet sich unser „Hausberg“, der Höllenbrand. Der über 2 km breite in Südlage flach ansteigende „Höllenbrand“ steht Pate für die Weinlage und hat in seiner Spitze annähernd 280m über dem Meeresspiegel. Gleichzeitig finden wir in diesem europäischen Vogelschutzgebiet eine der größten Populationen des Steinschmätzers nördlich der Alpen.
Seit 1437 wird die Lage „in der hildeprant“ genannt und ab circa 1700 von „Im Höllenrand“ gesprochen. Entweder lässt sich der Name auf einen Hildebrand zurückführen oder aber auf das mittelalterliche Wort „helle“ - das Verbergende oder Verborgene – beziehen. „Rand“ lässt sich in mehreren alten germanischen Sprachen als Bergrücken übersetzen.
Die starke Sonneneinstrahlung um die Wochen der Mitsommerwende von über 16 Stunden führen zu einer guten Entwicklung der Rebstöcke, deren Wurzeln durch unterirdische Quellen, die zum Altbach führen, stetig genährt werden. Eine Wasser undurchlässige Schicht in der Tiefe gestattet eine gute Speicherung. Kalkhaltiger Boden überwiegt (Kalkstein und Kalksteinlehm), der aus den Ablagerungen eines Kalk-Algenriffs aus dem Urmeer stammt, welches weite Teile Rheinhessens überzog. Die vor allem aus Westen kommenden Winde tragen aufgrund vieler Wind geschützter Stellen die Wärme nicht aus dem Rebland hinaus.
Am Morstein
In östlicher Verlängerung des Höllenbrandes beginnt die Weinlage am Morstein, die in Südlage bis auf ca. 240 Meter über dem Meeresspiegel reicht und sich auf eine Länge von ca. 1,5 Kilometer bis auf die Höhe des Stausees erstreckt.
Sie gehört bereits zur Gemarkung von Westhofen und wurde erstmals 1282 mit „in loco marstein“ erwähnt. Es lässt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit mit „Markstein“ deuten, da sich hier die Grenze zwischen den beiden Weinorten Gundersheim und Westhofen befindet.
Die starke Sonneneinstrahlung führt zu einer guten Reifung der Reben und die stellenweise leicht südöstliche Ausrichtung verhindert den Durchzug der Westwinde, sodass lange Wärmephasen günstig wirken.
Zum Teil kalkiger Lehm aus den Ablagerungen der Kalkalge des Urmeeres in Rheinhessen, aber auch kalkhaltige Windablagerungen aus den Eiszeiten bilden die bestimmenden Böden dieser Lage. Gerade letztgenannter ermöglicht eine hohe Fruchtbarkeit mit starker Durchwurzelbarkeit und üppigen Wachstum.
Gundersheimer Königstuhl
Diese Weinlage umringt und umschließt das alte Weindorf Gundersheim, welches 769 erstmals im Lorscher Codex erwähnt wurde, aber wesentlich älter ist. „Obig dem königlichen Acker“ - so wird im 1748 von dieser Lage berichtet. Und tatsächlich war es das salische und staufische Königsgeschlecht, welches ab dem 10. Jahrhundert Besitzungen in der Gundersheimer Gemarkung besaßen.
Die Hanglage wird dominiert von den Richtungen Nord und Ost und ermöglicht zum Teil eine bis zu zweiwöchig längere Reifezeit der Reben im Vergleich zu den gegenüberliegenden Süd-Weinlagen. Im Königstuhl werden Höhen bis 220 Meter über dem Meeresspiegel erreicht.
Auch hier findet man den kalkigen Lössboden als Flugablagerung in den Eiszeiten. Dieser leichte und nährstoffreiche Lehmboden speichert gut die Feuchtigkeit. Der tiefgründige Tonmergel, eine Ablagerung des Urmeeres,, ergänzt nährstoffreich und kalkig den guten Boden.